25.04.1986 Ahrensberg- In unserem mecklenburgischem Dorf Ahrensberg wurde gestern Morgen laut einigen Zeugenaussagen gegen 15 Uhr Herr Weiß mit einem Krankenwagen abgeholt.

Herr Weiß wurde gestern Morgen bewusstlos in seinem Haus, von seinem Tagespfleger gefunden. Dieser wählte unverzüglich den Notruf, woraufhin 20 min später der Rettungswagen und der Notfallsanitäter eintrafen. Die Sanitäter erreichten Herr Weiß gerade noch rechtzeitig, sodass er nicht vor Ort starb. Laut des Tagespflegers von Herr Weiß hatte dieser wohl einen Herzinfakt. Das Überleben von Herr Weiß sei noch nicht gesichert, aber die Ärzte versuchen alles, um dies zu ändern.

Die Bürgermeisterin Ute Schmitz sagte in ihrer Pressemitteilung zu der Tschernobyl-Katastrophe am Ende:

„Das unserer geschätzter Herr Weiß nun als ehemaliger Bürgermeister, dieses wunderschönen Dorfes, im Krankenhaus liegt, erschüttert mich. Wir sollten nun in diesen schweren Zeiten als Gemeinschaft zusammenhalten und den Angehörigen von Herr Weiß unsere Unterstützung ausdrücken.“

Wie sieht es mit dem Überleben des Dorfes aktuell aus? Ist Herr Weiß kein Einzelfall?

Die Sterberate liegt nun schon länger über der Geburtenrate des Dorfes. Immer mehr Menschen ziehen in die Großstädte und immer weniger ziehen in das mecklenburgische Land. Das Dorf wird durchschnittlich älter. Die meisten Bewohner des Dorfes sind nämlich Rentner. Diese Zahl sei nun schon seit einiger Zeit rückläufig, da viele dieser Rentner in Ahrensburg leben, um ihre letzten Jahre dort zu verbringen, erklärte die Bürgermeisterin. Dies fällt inzwischen auch den anderen Bewohnern des Dorfes auf. Diese machen sich nämlich zunehmend Sorgen über die Zukunft ihres Dorfes. Dazu haben wir eine Frau interviewt, welche schon in Ahrensberg aufgewachsen ist und seit dem ihr ganzes Leben dort verbracht hat. Sie erzählte, dass sie gestern die älteren Frauen des Dorfes habe sitzen sehen, welche ihren Gruß nicht erwiederten. Daraufhin fragte sie sich, ob ihr geliebtes idyllisches Dorf in einigen Jahren leer sein wird.

Diese Beobachtung wird auch damit unterstrichen, dass der Bäcker aus dem Nachbarort gestern das letzte Mal mit seiner mobilen Bäckerei, in Ahrensberg, Brot auslieferte, da dieser nun in Rente geht. Die Bügermeisterin überlege sich nun laut eigener Aussagen, ein Projekt zu starten, um wieder mehr Leute in das idyllsiche Dorf zu locken. Genauere Angaben, wie das Projekt genau aussieht, erfahren wir bei der nächsten Dorfversammlung im Mai.