Von unserem Sportreporter

Mexiko rüstet sich für das Fußballereignis des Jahres: In wenigen Wochen beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft 1986, und die Erwartungen an die deutsche Nationalmannschaft sind hoch. Nach dem durchwachsenen Abschneiden bei der Europameisterschaft 1984 steht das Team von Bundestrainer Franz Beckenbauer nun unter besonderer Beobachtung. Doch kann die Mannschaft um Kapitän Karl-Heinz Rummenigge in der Gluthitze Mexikos wirklich bestehen?

„Natürlich haben wir ein Ziel: den Titel“, betonte Beckenbauer in einem Interview mit der Sportzeitung. Gleichzeitig warnte er aber auch vor zu viel Euphorie: „Andere Nationen schlafen nicht. Besonders Brasilien und Frankreich haben in den letzten Monaten stark gespielt.“ Auch Argentinien mit dem erst 25-jährigen Wunderkind Diego Maradona wird als Geheimfavorit gehandelt.

Foto: Franz Beckenbauer (links) Karl-Heinz Rummenigge (rechts)

Trainingslager mit Hitze-Test

Die deutsche Mannschaft bereitet sich derzeit im Trainingslager auf Mallorca auf das Turnier vor. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Anpassung an die klimatischen Bedingungen. „Es wird heiß, nicht nur im übertragenen Sinne“, scherzte Torwart Toni Schumacher bei einer Pressekonferenz. Die Spieler trainieren unter medizinischer Beobachtung, um Kreislaufproblemen und Dehydrierung vorzubeugen.

Die Gruppenphase: keine leichte Aufgabe

Die Auslosung bescherte der DFB-Auswahl eine Gruppe mit Uruguay, Schottland und Dänemark – keine einfachen Gegner. Vor allem die Skandinavier gelten als physisch stark und taktisch diszipliniert. „Da darf man keinen unterschätzen“, sagte Abwehrspieler Hans-Peter Briegel. „Wir müssen von Anfang an voll da sein.“

Hoffnungsträger und Fragezeichen

Große Hoffnungen ruhen auf Rudi Völler und dem jungen Lothar Matthäus, der im Mittelfeld für Kreativität sorgen soll. Unklar ist noch, ob Rummenigge nach seinen Verletzungsproblemen rechtzeitig zur Topform zurückfindet. Beckenbauer bleibt optimistisch: „Er ist ein Kämpfer. Wenn er fit ist, ist er Weltklasse.“