Als Reaktion auf das, vor nur wenigen Tagen geschehene Tschernobyl- Unglück, haben wir,
eine Redaktion aus einem kleinen mecklenburgischen Dorf, uns dazu entschieden die
Bewohner zu fragen, was diese von der Situation und den damit einhergegangenen Problemen
halten.
Mittlerweile ist es bekannt, dass sich Aufgrund des Reaktorunfalles, eine große Welle von
Radioaktivität weit über den Kontinent verbreitet. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit ist noch
unbekannt, aber es gab bereits positive Messungen auf Radioaktivität in Schweden, also liegt
es nahe, dass wir in unserem kleinen Dorf auch schon betroffen sind.

——————————–Fragen an verschiedene Bewohner—————————————-
Reporterin „Was halten Sie von dem Tschernobyl-Unglück und wie besorgt sind Sie?“
Herr Gutjahr: „Geschehen ist geschehen. Wir können das jetzt auch nicht mehr ändern und
diese ganzen Experten übertreiben doch nur wieder viel zu viel. Ich hab schon in schlimmeren
Situationen gesteckt und lebe auch immer noch.“

Reporterin: „Wollen Sie nicht wissen, warum dies geschah und was die Folgen sein
könnten?“

Herr Gutjahr: „Nicht wirklich. Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.“

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Seit die Information veröffentlicht wurde, dass die Schilddrüse sehr anfällig für radioaktives
Jod ist, werden lokale Apotheken in jeder Ortschaft förmlich überrannt. Wir haben das
Gespräch mit einem Mitarbeiter unserer örtlichen Apotheke gesucht.
Reporterin: „ Wir haben gehört das Sie in letzter zeit sehr viele Besucher hatten. Könnten Sie uns verraten, warum immer mehr Menschen in die Apotheke gehen?“
M.S: „Das kann ich Ihnen genau sagen. Viele kommen her um Jodtabletten für sich und ihre
Familien zu besorgen, dabei bedenken diese Personen allerdings nicht, dass es auch noch
andere Kunden gibt. Ich musst schon dreimal Jodtabletten nachbestellen und mir wurde heute
zugetragen, dass eine neue Lieferung aufgrund von Überbelastung erst nächste Woche
möglich sei.“

Reporterin: „Und wie haben Ihre Kunden reagiert, als Sie dies ihnen mitteilten?“
M.S: „ Unterschiedlich. Einige wurden sehr hysterisch und beklagten sich, wie sie den jetzt
sich und ihre Familien schützen sollen. Andere reagierten gefasster und bedankten sich für
die Information und wieder andere sagten nichts und gingen einfach.“
Reporterin: „Und was halten Sie von dem gebrauch von Jodtabletten? Hat es überhaupt
eine Wirkung?“

M.S: „Meiner Meinung nach nicht. Die Wahrscheinlichkeit in unserer Region radioaktives
Jod aufzunehmen ist sehr gering. Somit ist die Einnahme von Jodtabletten weder notwendig
noch ratsam, da falsche Dosierungen auch zu gesundheitliche Schäden führen können.“

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Reporterin: „Es wird von unterschiedlichen Quellen empfohlen die eigenen Kinder
abzuduschen, nachdem diese draußen gespielt haben. Was halten Sie davon?“

A.P (Mutter von zwei Kindern): „Ich bin tue dies jedes mal, wenn meine kleinen Mädchen
wieder nach Hause kommen. Es ist zwar nicht bekannt wie betroffen unsere Region von der
Strahlung war, aber ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um meine Kinder so gut
wie möglich zu schützen.“

Reporterin: „Wie stehen Sie zu der Empfehlung, den Kindern keine Milch oder
Anbauprodukte wie Salat mehr zu geben?“

A.P: „Ich versuche es durchzusetzen, aber es ist sehr schwer Ersatzprodukte zu finden, die die
Ernährung meiner Mädchen nicht allzu sehr einschränken. Ich will sie ja dennoch gesund
ernähren. Man hat aber eben Angst die eigenen Kinder mit gesundem Essen zu vergiften.“

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Reporterin: „ Fr. K, Sie sind Milchverkäuferin. Wie sieht es momentan mit Ihren
Verkaufszahlen aus? Gibt es irgendwelche bemerkbaren Unterschiede zu vorher?“
Fr. K: „Es gibt zwar minimal weniger Bestellungen, Aber Milch wird dennoch in guten
Mengen gekauft. Ich denke das liegt daran, dass man ja eh nichts gegen diese Umstände tun
kann und die Leute können ja auch nicht einfach aufhören mit dem Essen und Trinken. Das ist
so einfach nicht umsetzbar.“

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Reporterin : „Herr A, wie stehen Sie dazu, dass man entweder nur mit Handschuhen
oder gar nicht im Garten arbeiten sollte?“
Herr. A: „Ich finde das idiotisch. Darf man den gar nichts mehr machen? Am Ende sagen die
einem noch, dass man nur noch mit einem Schutzanzug raus darf. Ich halte von den ganzen
Auflagen nichts.“

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Bei unseren Interviews sind wir vielen Menschen begegnet, die verschiedene Meinungen
hatten und bedanken uns hiermit nochmals sehr für all Ihre Mitarbeit. Zusammenfassend hat
sich ergeben, das viele versuchen, die Empfehlungen der Experten umzusetzen, sich aber
unsicher sind ob sie dies auch wirklich tun können. Vor allem die Mütter sind sehr besorgt um
das Wohlergehen ihrer Kinder und wissen nicht wirklich was zu tun ist.
Hiermit empfehlen wir Ihnen die Tipps der Experten so gut es geht zu befolgen und nicht den
Mut zu verlieren. Wenn wir alle in unserer Gemeinde zusammen halten und uns gegenseitig
unterstützen, könne wir diese dunkle Zeit gemeinsam durchstehen.