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Berlin, 29. April 1986 – Ein Drama ereignet sich innerhalb von Europa, ein Drama, von dem die Welt fast viel zu spät erfährt. Denn in der Nacht zum 26. April 1986 um 1:23 Uhr kam es zu einer Explosion des vierten Reaktorblocks im sowjetischen Atomkraftwerk Tschernobyl nahe Prypjat – mitten in der Ukraine, rund 130 km von Kiew entfernt. Bei einem Testlauf geriet der Reaktor, welcher von Experten aufgrund von veralteter Technik und Sicherheitsbedenken zuvor kritisiert wurde, jedoch wegen äußeren Druckes des Sowjet-Regimes dennoch durchgeführt wurde, völlig außer Kontrolle und explodierte.

Rund 50000 umliegende Bewohner ahnten nichts und kaum jemand wurde gewarnt. Kinder spielten weiterhin draußen und Erwachsene gingen wie gewohnt zur Arbeit

Die Folgen? Eine gigantische radioaktive Welle zog über Europa hinweg. So groß, dass zuerst Finnland und Schweden durch erhöhte Messdaten an Strahlung Alarm schlugen, dann folgten auch die BRD und die DDR. Die Spur führt Richtung Osten, und das, obwohl dort doch gar nichts passiert sei. Von diesem Moment an, ließ sich das Ausmaß nur erahnen- die Dimensionen dennoch niederschmetternd.

Was verschweigt der Kreml?

In Moskau herrscht Stillstand. Der Kreml dementierte bis zum 28. April die ausgehende Gefahr und sprach lediglich von einem „Störfall“. Dabei handelt es sich bei dem, was sich tatsächlich abgespielt hat, womöglich um den größten Atomaren Unfall aller Zeiten. Doch von offizieller Seite kommt kaum etwas. Werden die Bürger Europas hier bewusst zensiert?

Auch in der DDR kam es kaum zu Meldungen, viele Lebensmittel stehen unter Verdacht, und man hört Gerüchte auf der Straße, dass man keinen Salat mehr essen oder keine Milchtrinken solle, obwohl die Regierung kaum etwas dagegen tut. Doch auch dort sucht man vergeblich nach genaueren Informationen. Auch hier wird die Landesbevölkerung also im Dunkeln gelassen.

Helden ohne Schutz – Vom Kreml totgeschwiegen.

Doch es kommt noch schlimmer: Die Katastrophe zwingt Unmengen an Arbeitern und Feuerwehleuten, ohne jeglichen Schutz, gegen die Katastrophe anzukämpfen. Über die Folgen für diese Personengruppe lässt sich nur spekulieren. Mit jetzigem Stand können wir davon ausgehen, dass viele von Ihnen die nächsten Tage nicht überleben werden und Diejenigen, die es schaffen sollten, werden wohl ihr Leben lang von dem Unglück gezeichnet sein. Diese Helden tauchen nirgendwo in den Medien auf, als würde es diese gar nicht geben. Auch hier versucht der Kreml, seiner Bevölkerung die Wahrheit zu verweigern, um keinesfalls Systemkritiker zu mobilisieren oder Unmut in der Bevölkerung zu verursachen.

(Gruppe: Julius&Lukas)